Die scheue Schönheit -
Ägyptische Landschildkröte -
Testudo Kleinmanni

 

Krankheiten:

Ich bin hier für einen offenen Umgang mit den Befindlichkeiten unserer Schützlinge. Meines Erachtens bringt es nichts, solche Themen klein zu reden oder unter den „Tisch zu kehren“.

Angeblich gibt es kaum Kleinmanni-Bestände, die schnupfenfrei sind. Nun, das sollte die Züchter und Halter zu Gedanken einer optimierten Haltung anregen und zum Austausch, wie man das durch artgerechte und optimale Haltung verhindern kann.

Kleinmanni sind heikel in der Haltung  - jeglichen Unmut über nicht artgerechte Haltung oder ungeliebte neue Artgenossen im Revier werden mit Schnupfen quittiert – so sind zumindest meine Erfahrungswerte.

Mir geht die Gesundheit meiner Pfleglinge über alles – und auch der ehrliche Umgang mit anderen Haltern.

Esmeralda, Quasimodo und der Samson hatten nach der ersten gemeinsamen Zeit im neuen Zuhause Schnupfen. Ich habe wochenlang mit Inhalieren und Baden mein bestes probiert. Hat nichts geholfen – die Tiere hatten ein Rotznäschen.

Schlußendlich hat eine einfache Nasenspülung (mit leichter Narkose beim reptilien-fachkundigen Tierarzt)  dem ganzen Schnupfengedöns Einhalt geboten. Die Tiere waren 3 Jahre ohne neuen Befund – nach dem Umsetzen in ein neues Terrarium ist der dann wieder mal aufgekommen.

Sobald ich eine Schnupfennase sehe, gehe ich mit dem betroffenen Tier unmittelbar zum Tierarzt (auch wenn ich da 75 Km einfache Strecke fahren darf) und lasse es sofort mit einer Nasenspülung behandeln.

Meine NZ aus 2008 und das Urmel aus 2006 setzte ich umzugsbedingt in 2009 mal für 3 Tage in ein kleineres Terrarium mit 80 x 50 cm Grundfläche. Das fand das Urmel nicht prickelnd und bekam prompt eine Schnupfennase. Die Tiere sind dann allesamt bei Dr. Mittenzwei zur Nasenspülung vorstellig geworden. Danach war Ruhe mit dem laufenden Näschen

3 NZ aus 2008 sind munter und fidel dieses Jahr nach Mönchengladbach umgezogen und haben keinerlei Schnupfen mehr gezeigt. Mittlerweile höre ich (Stand April 2016), dass diese Tiere bei ihrer neuen Pflegerin ihre ersten eigenen Nachkommen haben. Das erfreut mich doch sehr.

Es soll Halter geben, die sich die Schnupfennasen eine ganze Weile anschauen und nichts unternehmen. Einige sind der Ansicht, eine Schnupfennase kommt vom staubigen Bodenbelag und geht von alleine wieder. Um ehrlich zu sein möchte ich gar nicht so lange warten und lasse das lieber per Spülung beheben.

 

"Ich bin nun viele Jahre alt und werde täglich älter..... "-

leider trifft das auch auf unsere im Idealfall langlebigen gepanzerten Hausgenossen nicht immer zu!

 

Einige Anmerkungen zu einem eher unerfreulichem Thema - dem Todesfall!

Bedauerlicherweise sind - Stand April 2016 - einige meiner  Tiere trotz sorgsamer Pflege über die "Regenbogenbrücke" gegangen.

Viktor verstarb 2013 - völlig unerwartet und rasend schnell binnen 4 Stunden an vorher nicht offenkundiger Lungenentzündung. 

Die zauberhafte Salome verstarb während der Phase der Eiablage; Sektionsbefund - ohne Ergebnis.

Die "Urmutter" meiner Nachzuchten, die schöne Esmeralda verstarb 2015 an den Folgen einer erneuten Schnupfenbildung.

Quasimodo wohl ob seines doch schon hohen Alters.

Hibah war munter und hat gut gefressen - sie kam nicht mehr aus ihrer Sommerruhe im Jahr 2014. 

Ich hatte auch 3 Nachzuchten (2 x in 2012 und 1 x 2015), die sehr, sehr klein geschlüpft und nicht gewachsen sind.

Diese Winzlinge haben nicht gefressen, hatten einen weicheren Panzer und verstarben binnen 3-7 Wochen nach dem Schlupf.

 

Kleinmanni sind heikel in der Haltung; die Phase der Sommerruhe (die von 4 bis zu 16 Wochen dauern kann) macht es mir schwer, immer einen verlässlichen "Aktivitätslevel" bestimmen zu können!